Saisonauftakt in Schlesien

Kategorien: Triathlonveröffentlicht am: 17. Juni 2020
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Eigentlich sind 5. Gesamtplätze bei eher kleineren Veranstaltungen normalerweise nichts, womit man sich auf die Abteilungsseite traut, aber vielleicht sollte in diesem Saure-Gurken-Jahr auch einmal die Freude darüber im Mittelpunkt stehen, dass es überhaupt Wettkämpfe gibt. Außerdem springt bei Windschattenrennen für die leidigen Nichtschwimmer unter uns selten Zählbares heraus:)

Wenn man jedoch als Vorjahreszweiter an die Startlinie geht und in der Wechselzone das vom verhinderten letztjährigen Sieger geborgte Rennrad wartet, beginnt man schon ein wenig zu überlegen, was wäre wenn…, zumal die Schwimmstrecke wegen der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten von 750 auf rund 450 Meter verkürzt wurde. Aber auch hier sind leider verheerende Rückstände möglich. Und obwohl die Veranstaltung OCELÁCKÝ TRIATLON – triatlon s úsměvem, also „Triathlon mit einem Lächeln“ hieß, verging mir dieses beim Schwimmausstieg gründlich. Nach einem recht flotten ersten Wechsel reichte es dann aber tatsächlich noch für die zweite Radgruppe und wir konnten zu dritt fast auf die führenden sechs aufschließen. Aber eben nur fast und das Loch ließ sich auch auf den abschließenden fünf Kilometern einfach nicht zulaufen.

Da in der Spitzengruppe auch ein recht sportlicher älterer Herr war, reichte es am Ende nicht einmal für den Trostsieg in der Altherrenklasse 40-49. Dieser rüstige Senior war nämlich kein geringerer als die tschechische Triathlonlegende Petr Vabroušek, der sich seit einem Viertel Jahrhundert  unserm Sport ziemlich erfolgreich hauptberuflich widmet: Von seinen gefühlt 300 Langdistanzen hat Vabroušek eine ganze Reihe gewonnen, war 80 Mal bei Ironman-Rennen unter den besten 10 und 15 Mal in Kona als Profi am Start. Bei der World Marathon Challenge  – 7 Marathons in 7 Tagen auf 7 Erdteilen (weil Nord- und Südamerika gezählt werden) – war er zweimal Zweiter. Zum Glück hatte ich zufällig sein Buch zum Signieren dabei. Den bei Triathlons in Tschechen obligatorischen Bierstand würdigte Petr Vabroušek übrigens mit keinem Blick, aber so bierernst sehe ich Triathlon dann doch nicht. Zurück nach Hause habe ich dann „s úsměvem“ für 10 Kilometer besser die Eisenbahn genommen.

Für alle, die es hart aber herzlich mögen: Nächste Woche ist in den schlesischen Beskiden der Beskid Extrem Triathlon über 3.8/180/44km (bzw. die Hälfte oder ein Viertel davon) mit Start in Żywiec. Ich übernehme gerne die Wettkampfbetreuung und laufe die letzten Kilometer ins Ziel auf dem Babia Góra in 1725 Meter Höhe mit einer DHfK-Fahne vorneweg!

Sportu zdar!/Sport frei!

Kai

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