IRONMAN World Championship – Kona – Hawai’i

Kategorien: Triathlonveröffentlicht am: 3. November 2023
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Ein Erfahrungsbericht von Yvonne

2023 – alles neu auf Hawai’i – erstmals ein reines Frauenrennen und das mit über 2.000 Teilnehmerinnen!

Die Diskussionen im Vorfeld waren schon heftig: ist das das Niveau einer Weltmeisterschaft? War`s denn das bei der WM in Nizza?

Also wer nicht dabei war kann nicht mitreden! Ich fand`s super!! Und Weltklasse spielte sich bei den Profi Damen auf jeden Fall ab und auch die Top 5 der jeweiligen Altersklasse (in Hawaii ist das Podium etwas vergrößert) ist ebenfalls absolute Spitze! Und wie schön ist doch, dass die Frauen so richtig durchziehen – die Ausfall- und Aufgabequote war so niedrig wie noch nie ! Frauen hören nicht auf – es sei denn sie werden weggetragen. Bei meinem 13. IRONMAN und 3. Hawaii-Teilnahme habe ich schon viel gesehen und so einige Männer gingen dann doch nicht mehr auf die Laufstrecke weil die Wunsch- und Traumzeit weg war…

Und selbst? Ich fand´s cool, dass ich mit meinem 3. Platz in der AK beim IRONMAN Italy vom September 2022 doch noch als Nachrücker den Slot bekam – allerdings erst im Juli! – ein bisschen eher hätte es schon sein können, denn auf eine Langdistanz bereitet man sich doch anders, als auf die Mitteldistanz in Moritzburg vor. Aber ich hatte keine Verletzungen, nie schlechtes Gewissen zu wenig trainiert zu haben und immerhin noch 3 Monate Zeit sich vorzubereiten. Auf ging`s und noch dazu hoch motiviert ins IRONMAN-Training! Die letzten Tage vor der großen Reise und insbesondere die Woche vor`m Big Day stieg die Anspannung. Ich war zum Platzen aufgeregt und kriegte mich auch nicht richtig ein. Ich wollte natürlich auf Nummer sicher gehen, dass ich das wirklich schaffe und übertraf mich mit Anfängerfehlern in der Woche zuvor. Bin die 4 km Schwimmstrecke abgeschwommen beim stärksten Wellengang und Wind den es geben kann und hab auch am nächsten Tag die Radausfahrt von Hawi zurück nach Kona (die 2. Hälfte der Radstrecke) mitgemacht – als Test ob ich mit dem Wind etc. gut zurechtkomme – kam ich, allerdings konnte man die Hände nicht vom Lenker nehmen und ich hatte viel zu wenig getrunken und beim Frühstück nichts richtiges gegessen… und hab mir bei dieser Aktion einen klassischen Hungerast eingefahren – vollkommen erschöpft erreichte ich den Treffpunkt der organisierten Pause (nach 55 km !)  – nach 2 Cola, 2 Bananen, Gels und alles was man in sich reinstopfen konnte waren meine Lebensgeister wieder da – den Rest der Strecke fuhr ich mit dem Transporter – und den Rest der Woche verbrachte ich mit Essen, Ausruhen, Essen….Habe mir ein Trinksystem zugelegt und den Aerohelm abgewählt.

Beim Check in hatte es geregnet – heißt es war nicht heiß – also hat mein persönlicher und bester Mechaniker der Welt mir 11 bar aufgepumpt (kriege ich sowieso nicht hin), damit am anderen Tag noch 10 bar drauf sind – und mit den Worten „vertrau mir – du hast keinen Platten – alles wird gut“ ging es am nächsten Morgen an den Start.

Ich stand mit 230 gelben Badekappen vollkommen unaufgeregt im Startblock der AK 55-59 und verfolgte die Startzeremonie der Profi-Damen auf einer riesigen Leinwand –  es war gigantisch und ich wusste –  es wird ein schöner Tag!…6:50 Uhr starteten wir – perfekter Wasserstart und zu Beginn riesiges Gewühl das ich liebe, weil ich weiß, ohne – dann ist der Wasserschatten weg…

Also Schwimmen ging gut und Rad ebenso – war hierbei konzentriert, vorsichtig, ging kein Risiko ein, hab mich ausreichend versorgt, an jeder Versorgungsstelle nachgefüllt, tw. sogar angehalten.

Es war kein Wind! Selbst in Hawi war es fast windstill – dafür gab´s Sonne satt!

Ich freue mich immer auf´s Laufen – und es war hawaiianisch – nicht heiß aber sonnig und dadurch 38°C. Die Salzversorgung reicht dann irgendwann nicht mehr aus und ein paar Höhenmeter hat man ja auch beim Marathon dabei (480 HM), so musste ich dann leider ab EnergyLab (so nach dem Halbmarathon) wegen Wadenkrämpfen ein bisschen gehen 😊 konnte aber mit Sonnenuntergang (nur noch 28°C) wieder laufen! Am letzten Berg, 3 km vorm Ziel und weithin hörbar stand Hannes Hawaii Tours mit seiner „Wiederbelebungsmannschaft“. Danach ging`s von allein und mit vielen Anfeuerungsrufen nach insgesamt 12:39 Std auf die aller-, aller- allerschönste Zielgerade der Welt!! Welch eine Freude und das breite Grinsen haste bis Weihnachten ! …und stolz bin ich auch !

IRON WAHINE (Frau) oder ganz einfach IRONMAN

Mahalo ! – Danke, dass ich starten durfte ! Den Lei (Blumenkranz) warfen wir vorsorglich ins Meer – wer weiß? Vielleicht kommen wir wieder?

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